Transplantation

Leben nach der Transplantation

Eine Transplantation kann Leben retten. Notwendig ist dafür eine Organspende. Als Spender eignen sich viele Menschen, denn es gibt nur wenige Erkrankungen, die die Organspende ausschließen und kein Höchstalter.1 Dennoch sind die Hürden für die Organentnahme und -verpflanzung hoch, und auch nach dem Eingriff benötigen Patienten lebenslange Betreuung, um den Erfolg der Transplantation zu sichern.2,3

Es sind vor allem chronische und akute Erkrankungen die eine Transplantation notwendig machen können. Auf der Warteliste für eine Organspende stehen bspw. Menschen, die einen angeborenen Herzfehler haben, andere eine Leberzirrhose, bösartige Tumore oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen, wieder andere haben eine schwere Lungen- oder Nierenerkrankung. Diese Krankheiten führen dazu, dass die Organe versagen. Um weiterleben zu können (oder nicht auf andere Therapien wie z. B. eine Dialyse angewiesen zu sein), benötigen Betroffene ein Spenderorgan, welches das nicht mehr funktionsfähige Organ ersetzt.

Welche Organe können gespendet werden?

Nicht alle Organe können gespendet werden. Neben Herz, Niere, Leber, Lunge, Darm und Bauchspeicheldrüse können jedoch auch verschiedene Arten von Gewebe transplantiert werden, darunter Herzklappen, Haut oder die Augenhornhaut.1 In der Regel werden Organe nach dem Tod des Spenders transplantiert. In einigen Fällen kann man jedoch auch Lebendspender werden, um eine Niere oder einen Teil der Leber zu spenden.1 Die Voraussetzung hierfür ist, dass man mit dem Empfänger eng verwandt ist oder ihm aus anderen Gründen nahesteht, beispielsweise als Ehe- oder Lebenspartner.1

Voraussetzungen für eine Organspende nach dem Tod

Ärzte dürfen Organe nur dann entnehmen, wenn bestimmte rechtliche und medizinische Voraussetzungen erfüllt sind.2 Dazu zählt, dass der Verstorbene vor seinem Tod zum Beispiel durch einen Organspendeausweis oder eine Patientenverfügung der Spende zugestimmt hat oder seine Angehörigen für ihn diese Entscheidung treffen.2 Außerdem muss zweifelsfrei festgestellt sein, dass der sogenannte Hirntod eingetreten ist.2 Das bedeutet, dass die Funktion von Groß- und Kleinhirn sowie des Hirnstamms irreversibel verloren ist.

Nach dem Hirntod können Beatmungsgeräte und Medikamente das Herz-Kreislauf-System aufrechterhalten und so Organe gerettet und schließlich entnommen werden.1,4

Der Weg zur Transplantation

Für eine erfolgreiche Organtransplantation müssen viele Stellen hervorragend aufeinander abgestimmt zusammenarbeiten. Dazu gehören neben Intensivmedizinern, Transplantationsbeauftragten und Pflegepersonal in den Krankenhäusern sowie spezialisierten Chirurgen in Transplantationszentren auch Eilkuriere, Laboranten und Mitarbeiter der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) und der gemeinnützigen Stiftung Eurotransplant. Diese koordiniert die Vermittlung von Patienten und Spenderorganen.1,2

Die Empfänger werden nach medizinischen Kriterien ausgewählt: Wie dringend benötigen sie ein Organ? Wie hoch sind die Aussichten auf einen Erfolg der Transplantation? Wird das Spenderorgan längerfristig funktionstüchtig bleiben? Wie ist der Gesundheitszustand des Patienten auf der Warteliste?1,5 Vor dem Eingriff finden umfangreiche Untersuchungen statt, zum Beispiel, um möglichst sicherzustellen, dass Empfänger nicht durch mögliche Vorerkrankungen des Spenders gefährdet werden (etwa Infektionen oder Krebserkrankungen).1 Außerdem wird überprüft, wie sehr das Gewebe von Spender und Empfänger übereinstimmt, denn: Je besser das Spenderorgan zum Körper des Empfängers passt, desto höher sind die Chancen, dass dieser das neue, fremde Organ annimmt.2,3

Erfolgsaussichten und Risiken

Trotz sorgfältiger Voruntersuchungen kann es passieren, dass der Körper das neue, für ihn fremde Organ abstößt. Das passiert, wenn das Immunsystem des Empfängers das neue Organ als Fremdkörper betrachtet und eine Abwehrreaktion in Gang setzt. Diese verhindert, dass das neue Organ im Körper anwächst und seine Funktion aufnehmen kann.6

Obwohl es sich um eine ganz normale und erwartbare Immunreaktion des Körpers handelt, muss man gegensteuern. Dies geschieht mit Medikamenten, sogenannten Immunsuppressiva. Immunsuppressiva senken das Risiko, dass das transplantierte Organ abgestoßen wird, indem Sie das Immunsystem unter Kontrolle halten und dem Körper des Empfängers ermöglichen, das transplantierte Organ anzunehmen. Immunsuppressiva helfen, die Erfolgsaussichten einer Transplantation zu verbessern3, müssen dafür jedoch ein Leben lang eingenommen werden.3

Organspenden können Leben retten

Es ist wichtig, sich mit dem Thema Organspenden und -transplantationen auseinanderzusetzen, denn es gibt mehr Menschen, die ein Organ benötigen, als Spenderorgane zur Verfügung stehen.5 Zurzeit warten bundesweit mehr als 9.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Im Jahr 2019 erklärten sich 932 Menschen in Deutschland bereit, Organe zu spenden.7

Astellas setzt sich daher für eine stärkere Aufklärung über Organspenden ein. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, besuchen Sie bitte unser Themenportal.


Ausführliche Informationen finden Sie außerdem unter http://www.leben-mit-transplantation.de


Referenzen:
1 Bundesministerium für Gesundheit: Fragen und Antworten zum Thema Organspende. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/organspende/faqs.html. Letzter Zugriff April 2024.
2 Organspende-Info: Voraussetzungen für einer Organspende. https://www.organspende-info.de/organspende/voraussetzungen/. Letzter Zugriff April 2024.
3 Organspende-Info: Ablauf einer Organspende – Erfolgsaussichten. https://www.organspende-info.de/organspende/ablauf-einer-organspende/erfolgsaussichten/. Letzter Zugriff April 2024.
4 Organspende-Info: Voraussetzungen. https://www.organspende-info.de/organspende/voraussetzungen.html Letzter Zugriff April 2024.
5 Organspende-Info: Ablauf einer Organspende – Wartelistenführung und Vermittlung von Organen. https://www.organspende-info.de/organspende/ablauf-einer-organspende/wartelisten-vermittlung-transplantation/. Letzter Zugriff April 2024.
6 Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften: Organtransplantation.  https://www.drze.de/de/forschung-publikationen/im-blickpunkt/organtransplantation. Letzter Zugriff April 2024.
7 Organspende-Info: Statistiken zur Organspende für Deutschland und Europa. https://www.organspende-info.de/zahlen-und-fakten/statistiken/. Letzter Zugriff April 2024.

 

MAT-DE-NON-2024-00235, erstellt Juni 2024