Krankheitsbild benigne Prostatahyperplasie (BPH)

Jeder Mann hat eine Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt. Sie ist ungefähr so gross wie eine Kastanie und umschliesst die Harnröhre ringförmig. Im Laufe der Jahre nimmt die Prostata an Grösse zu. Das gehört zum normalen Alterungsprozess des Mannes und handelt es sich oftmals um eine gutartige Vergrösserung der Prostata (auch benigne Prostatahyperplasie genannt). Dabei kommt es vor, dass die Prostata die Harnröhre einengt.

Die typischen Symptome umfassen:

  • häufiger und starker Harndrang, vor allem nachts
  • Probleme beim Wasserlassen
  • schwacher Harnstrahl
  • das Gefühl, die Blase nie ganz vollständig entleeren zu können

Die Symptome einer benignen Prostatahyperplasie, kurz BPH, können einzeln oder gemeinsam auftreten und den Tagesablauf der Betroffenen einschränken.

Diagnose

Um das Beschwerdebild genau zu umfassen, ist in erster Linie ein sogenanntes Anamnesegespräch mit dem behandelnden Arzt (Hausarzt oder Urologe) nötig. In diesem Gespräch wird die Vorgeschichte der Betroffenen in Bezug auf die Erkrankung ermittelt und auch oft nach Trink- und Essgewohnheiten gefragt. Anschliessend werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um festzustellen, ob die Prostata vergrössert ist. Dazu gehören:

  • Tastuntersuchung
  • Urin- und Blutuntersuchungen
  • Ultraschall
  • Harnstrahlmessung
     

Therapie

Nicht jede benigne Prostatahyperplasie braucht zwingend eine Behandlung. Um Tumore oder weitere Erkrankungen auszuschliessen, ist eine regelmässige Kontrolluntersuchung ab dem 45. Lebensjahr ratsam. Zum einen kann man die Prostata medikamentös behandeln. Je nach Grad der Beschwerden gibt es aber auch die operative Behandlung.

Medikamentöse Behandlung

  • Pflanzliche Präparate: Sogenannte Phytopharmaka werden auf Grund der guten Verträglichkeit gerne zum Einstieg einer Therapie genommen.
  • Alpha-Blocker: Diese Art der Medikamente sorgen dafür, dass sich der Muskulatur der Prostata um die Harnröhre entspannt, was den Harnfluss erleichtert.
  • 5-alpha-Reduktasemmer: Verhindern die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron (DHT) durch die Blockade des Enzyms 5-a-Reduktase. Dies kann das Wachstum der Prostata erheblich hemmen.
  • Phosphodiesterasehemmer (PDE-Hemmer): Haben einen ähnlichen Effekt wie die Alpha-Blocker. Sie entspannen die Muskulatur an der Harnblase und der Harnröhre.

Operative Behandlung

Auch bei einer Operation gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie diese durchgeführt wird. Meist wird das Standartverfahren TURP, als die transurethrale Resektion der Prostata angewendet. Dabei wird über die Harnröhre eine kleine Kamera samt Metallschlinge eingeführt. Damit kann das zusätzliche Gewebe der Prostata schichtweise abgetragen werden.

 

BET_2020_0086_CH