DIE TRANSPLANTATION
Mit Transplantation bezeichnet man die Verpflanzung von organischem Material. Wenn die Organe wie z.B. die Nieren oder die Leber dauerhaft versagen, ist eine Transplantation, soweit vom Patienten gewünscht und individuell möglich, ein erstrebenswertes Ziel. Das Organ eines Spenders, z.B. die Niere oder die Leber, übernimmt dann die Aufgaben des geschädigten eigenen Organs.
Die Medizin ermöglicht heutzutage die Transplantation verschiedener Organe wie z.B. der Niere, der Leber oder des Herzens. Die erste Niere wurde 1954 und die erste Leber 1963 jeweils in den USA erfolgreich transplantiert. In der Schweiz begann die moderne Transplantationsmedizin in den 60er Jahren. Seit dieser Zeit wurden aufgrund von verbesserten Operationsmethoden und wirksameren Medikamenten gegen Abstossungsreaktionen immer mehr Organe erfolgreich transplantiert.
In der Schweiz gibt es sechs Transplantationszentren (Universitätsspital Basel, Universitätsspital Bern, Hôpitaux universitaires de Genève, Centre hospitalier universitaire vaudois, Kantonsspital St.Gallen, Universitätsspital Zürich). So wurden 2022 in der Schweiz total 570 Organe transplantiert. Die Nachfrage nach Organen ist jedoch höher als das Angebot der Organspenden. So stehen mehr Menschen auf der Warteliste als Transplantationen durchgeführt werden können. Im Jahr 2022 warteten in der Schweiz 2'150 Betroffene auf ein Spendenorgan1. Grund dafür ist nicht die fehlende Bereitschaft zur Organspende der Schweizer Bevölkerung, sondern vielmehr, dass bei der aktuellen erweiterten Zustimmungslösung die Angehörigen im Sinne der verstorbenen Person entscheiden, wenn der Wille der verstorbenen Person nicht ersichtlich ist. Ist der Wille des Verstorbenen nicht bekannt, entscheiden sich Angehörige im Zweifelsfall mehrheitlich gegen die Organspende2. Deshalb wirbt Swisstransplant und das Bundesamt für Gesundheit, seinen Willen mittels Organspende-Karte, Patientenverfügung, Elektronischem Patientendossier oder Vergleichbarem festzuhalten 3,4.
DIE ZEIT NACH DER TRANSPLANTATION
Der Körper bekämpft jedes fremde Organ mit seinem eigenen Abwehrsystem. Das ist eine natürliche Schutzreaktion. Bei einer Infektion ist eine solche Schutzreaktion erwünscht und notwendig, um Viren oder Bakterien abzuwehren. Nach einer Transplantation kann sie aber zur Abstossung des Organs führen. Medikamente, sogenannte Immunsuppressiva, können diese Abwehrreaktionen des Immunsystems wirkungsvoll unterdrücken. Die regelmässige und dauerhafte Einnahme der Immunsuppressiva ist daher für das lange Überleben des transplantierten Organs wichtig.
LINKS & DOWNLOADS
- Schweizerische Nationale Stiftung für Organspende und Transplantation
- Schweizerischer Transplantierten Verein
- Bundesamt für Gesundheit zur Transplantation & Spendenbereitschaft
Referenzen
1 Swisstransplant Jahresbericht 2022
2 https://www.swisstransplant.org/de/organ-gewebespende/rechtliche-grundlagen/modelle-der-willensaeusserung (zuletzt besucht August 2023)
3 https://www.swisstransplant.org/de/organ-gewebespende/organspender-werden-1 (zuletzt besucht August 2023)
4 https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/medizin-und-forschung/transplantationsmedizin.html (zuletzt besucht August 2023)